Vorwort zur 2. Auflage 2018

Es ist ein gutes Zeichen, wenn ein Sachbuch über die Zukunft unserer Dörfer bereits nach gut einem Jahr in die 2. Auflage gehen kann. Noch nie zuvor habe ich nach Erscheinen eines neuen Buches so viele – fast ausschließlich positive bis begeisterte – Zuschriften bekommen. Aus vielen sprachen auch die Sorgen um die konkrete Entwicklung »ihrer« Dörfer und Kleinstädte. Mehrere Hundert Leser sprachen mir ihren Dank aus, luden mich zu Vorträgen, Interviews, Expertengesprächen oder schriftlichen Kurzbeiträgen ein, darunter sehr viele Bürgermeister, Gemeinderäte und engagierte Dorfbewohner, aber auch lokale und regionale Vereine sowie überregionale Verbände, Kirchen, Parteien, Ministerien und nicht zuletzt die Print- und Online-Medien sowie die Rundfunk- und Fernsehanstalten in allen Teilen der Republik. Aus Zeitgründen konnten leider längst nicht alle Anfragen erfüllt werden.

Das Buch hat offenbar vielen Bürgern aus der Seele gesprochen, aber auch zahlreiche politische und gesellschaftliche Institutionen erreicht und vielen Mut gemacht, sich für das Dorf zu engagieren. Durch die zahlreichen Beispiele und die Vorstellung alternativer Leitbilder hat es Wege aufgezeigt und Orientierung gegeben. Sicherlich hat es auch manche irritiert, vielleicht aber auch zum Nach- und Umdenken angeregt.

Bei meinen zahlreichen Reisen seit dem Erscheinen des Buches haben sich meine Kenntnisse vom ländlichen Deutschland nochmals erweitert. Einiges davon wird die 2. Auflage bereichern. Die Lage und die Stimmung auf dem Land sind weit gespannt: von ökonomisch stark bis schwierig, von zufrieden bis gereizt oder gar resigniert. Alles hat seine Gründe, die man wahrnehmen und auf die man reagieren sollte. Einige neue Studien zu den negativen Konsequenzen der kommunalen Gebietsreformen sind im letzten Jahr publiziert worden und werden natürlich in dieser Auflage präsentiert. Ebenso sind mehrere auffällige Entwicklungen in Dörfern und Kleinstädten oder positive

Förderprogramme aus den Ländern wie in Rheinland-Pfalz zugunsten von Dorfläden und Altentreffpunkten in kleinen Gemeinden eingefügt worden.

Auch an dieser Stelle möchte ich allen Lesern, die mir geschrieben haben, danken. Es hat mich nicht nur fachlich bereichert, es macht mir auch Mut und bestärkt mich, die Interessen unserer Dörfer und Kleinstädte weiter zu vertreten.

Dem dtv Verlag danke ich herzlich für die stets wohltuende Betreuung und die Bereitschaft, dieses für unsere Gesellschaft wichtige Buch auch in der 2. Auflage in der schönen Buchform herauszugeben.

 

Gerhard Henkel, Fürstenberg/Westfalen, im Januar 2018